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SGDS mit knappen Arbeitssieg zum Jahresauftakt

Spitzenspiel bei HSG Baar für sich entschieden – Personelle Ausfälle können kompensiert werden

Der Luchs als graziöse, mutige und starke Raubkatze kennt nur wenige Feinde. Vor allem für junge Luchse gehören Angriffe größerer Raubtiere wie Wölfe und Bären zu den großen Gefahren im alltäglichen Leben im dunklen Wald

Zum Glück werden im Schwarzwald nur sehr selten wilde Bären gesichtet, so dass von den tapsigen Großtieren nur wenig Gefahr für den Luchs ausgeht. Dies gilt auch im Falle der Handball-Luchse aus Dunningen und Schramberg, denn ihr Aufritt bei den Bären der HSG Baar konnten die Gäste erfolgreich gestalten – und damit in beiden Duellen der Saison als Sieger hervorgehen.

Doch anders als im Hinspiel im September, war der erste Auftritt der SG-Zweiten deutlich zäher und weit weniger souverän. Zum einen lag dies an der langen Spielpause seit Ende November, die eine nur kurze Vorbereitungsphase nach sich zog. Zum anderen hatten die SG’ler einige Ausfälle zu kompensieren. An dieser Stelle ein dickes „Vergelt’s Gott“ an beide Torhüter Jannic und Achim, die kurzfristig eingesprungen eine Doppelbelastung am Wochenende in Kauf nahmen und mit wichtigen Paraden den Sieg für die SG-Zwei festhalten konnten. 

Aus Schramberger Sicht begann das Spiel nach Maß – über eine kompakte 5:1-Abwehr schaffte man es, das gegnerische Angriffsspiel zu unterbinden. 4:1 für die SGDS lautete daher folgerichtig das Ergebnis nach sieben Minuten. Auch im Angriff zeigte man sich zu Beginn mit schönen Ballstafetten auf der Höhe und konnte über einfache Tore aus dem Rückraum oder über Linksaußen Philipp Weidenauer erfolgreich abschließen.

In der Folge machte sich jedoch die kurze Vorbereitungszeit bemerkbar, so mangelte es vor allem im individuellen Abwehrverhalten an der letzten Konsequenz. Der berühmte „letzte Schritt“ fehlte ein ums andere Mal und erlaubte es den Gastgebern so, gute Torchancen zu kreieren. Bis Mitte des ersten Abschnittes schaffte es die SGDS, den knappen Vorsprung zu halten. Durch eine Unterzahlsituation gerieten die Gäste jedoch erstmals ins Hintertreffen. Beim 10:10 musste man erstmals den Ausgleich hinnehmen. Zwar legte man noch einmal vor, war aber beim Stande von 11:12 erstmals im Hintertreffen. Bis zur Pause blieb es ein Duell auf Augenhöhe – beim 15:15 wurden die Seiten gewechselt.

In der zweiten Halbzeit kam es früh zu einem absoluten Highlight. Der isländische Neuzugang Stefan Ulisson, der Gerüchten zufolge auch Jugendnationalspieler auf der Nordseeinsel gewesen sein soll, gab mit einem Gewaltwurf aus dem Rückraum seine Visitenkarte ab. Trotz einiger sprachbedingten Abstimmungsproblemen fügte sich Stefan, der abseits der Platte gerne auf dem Rücken eines Islandpferdes zu finden ist (zusammen mit Ponyhof-Liebhaber Pascal Möller reiten sie auf dem Beschenhof gerne in den Sonnenuntergang), hervorragend ins Mannschaftsgefüge der Zweiten ein.

Weiterhin entwickelte die SG viel Druck über die rechte Angriffsseite. Mit einem Doppelschlag von Jonas Meyer (sein älterer Bruder Marco war stolz wie Oskar, lief schnurstraks in die Kabine um Mama, Papa und Großeltern über dies freudige Event zu berichten; vermutlich ruft die bekannte Oma-Prämie von einem Euro pro Tor) sowie Toren von Julian Roming und Max „the Bizeps“ Bantle setzten sich die Schwarzwald-Luchse auf 23:18 ab. Die Umstellung auf eine defensivere 6:0-Abwehr trug hier Früchte, denn die Bären der HSG taten sich nun schwerer, gute Torchancen zu erspielen. Vor allem der agile Simon King im Innenblock stach hier mit hervorragender Defensivarbeit hervor. Da staunte selbst sein gut aufgelegter Torhüter Kollege Achim Lidl nicht schlecht: „Menschenskinder Simon, du gehst ja ab wie ne Rakete!“

Doch wie im ersten Durchgang schafften es die Gäste nicht, das Niveau zu halten. Die 6:0-Abwehr ließ sich zu häufig am eigenen Kreis festnageln, wodurch die HSG-Bären eins ums andere Mal „durchtanken“ konnten. Der schöne 5-Tore-Vorsprung schmolz binnen fünf Minuten dahin und betrug beim 23:21 nur noch zwei Punkte. Eine Auszeit vom Trainerduo Schinle/Roming brachte die Dunninger jedoch wieder in die Spur. Der an diesem Spätnachmittag starke Tobias Schinle sorgte vier Minuten vor dem Ende mit seinem Treffer zum 27:23 für die vermeintliche Vorentscheidung. ZU früh schaltete die SG jedoch einen oder drei Gänge zurück. Dies nutzte die HSG Baar, um nochmal gefährlich Nahe zu kommen. Letztlich blieb es aber bei reiner Ergebniskosmetik. Mit dem Schlusspfiff netzten die Gastgeber zum 27:26 Endstand ein.

Glücklich ist man im Lager der Luchse über den knappen Arbeitssieg, der unter dem Strich aber verdient ist. Dennoch war die Leistung über die gesamte Spieldauer gesehen zu schwankend. Dies gilt es in den kommenden vier Trainingseinheiten zu stabilisieren. In zwei Wochen reist die SG dann nach Rietheim/Weilheim zum Spitzenspiel beim aktuellen Tabellenzweiten.

Für die SG spielten:

Jonas Meyer 2, Julian Roming, 3, Marco Meyer 2, Matthias Schinle, Enrico Schrödter 1, Tobias Schinle 5, Matthias Gebert 2, Philipp Weidenauer 5 2/2, Adrian Väth, Achim Liedl, Stefan Aßfalg 1, Simon King 3, Maximilian Bantle 3, Jannic Schilcher