Bericht


TV Onstmettingen – SG Dunningen Schramberg 24:26 (13:16)

SGDS entscheidet „Duell der Giganten“ für sich und sichert vorzeitig die Meisterschaft – Katzenplage bereitet Trainerteam Kopfzerbrechen

Donnerstagabend, 18:45 Uhr: ein fröhlicher und gut gelaunter Fuhrparkleiter Marcel „Kuba“ Krause läuft in weißer Feinripp Unterwäsche, den Hit „Wreckingball“ pfeifend in die Kabine der 2. Mannschaft in der altehrwürdigen Karl-Diehl-Halle ein. Er freut sich sehr auf ein fokussiertes Abschlusstraining vor dem Spitzenspiel in der Bezirksklasse. Auch, weil er sich mit seinem Torhüterkollegen Tobias „George“ Harter gerne zu Hochleistung pushen möchte. Doch er hat die Rechnung ohne ein zuletzt häufig auftretendes Phänomen gemacht: Eine oder mehrere kurzfristige Absagen eines Torhüters kurz vor Trainingsbeginn.

Denn in der Kabine wartete schon Cheftrainer Matthias Schinle mit einer Hiobsbotschaft. Denn Tobi’s Katze Luna (liebevoll auch P**** genannt) hatte den häuslichen Schnapsvorrat entdeckt und sih ein oder mehrere Gläser edelsten Gin aus der Harter’schen Bar verköstigt. Volltrunken fiel Luna Mittags um 12 Uhr dann ich Tobi’s von Mama Sabine vorgepackter Sporttasche, um den eigenen Rausch auszuschlafen. Dabei hatte sie ihre Blase wohl nicht mehr im Griff und nässte Tobi’s Schuhe mitsamt Suspensorium, Socken und Shirt ein.
Lange Rede, kurzer Sinn: Tobi konnte aufgrund dieses auf mehreren Ebenen verstörenden Vorfalls nicht am Training teilnehmen, kümmerte sich stattdessen lieber um den Kater seiner Katze und um seine nach Katzenurin stinkenden Klamotten. Zum Spiel am Samstag schaffte es Tobi’s Freundin aber tatsächlich, die Utensilien trocken und geruchsneutral zur Verfügung zu stellen. Vielen Dank dafür! In Zukunft bitten wieder Luna darum, sich an Helge Schneider’s ewigjungen Klassiker zu halten, denn Katzeklo macht Katze froh – und Handballerkollegen ebenso 😊

Doch damit nicht genug mit den schlechten Nachrichten aufgrund von felligen Miezen-Diven. Katzenfreud Stefan musste das Spitzenspiel leider absagen, da er an einer - Zitat: „lange geplanten“ Expedition nach „Kuching“ – auch Katzenstadt genannt, zusammen mit seiner Freundin teilnehmen wollte. Die Stadt im Westen der Insel Borneo ist sozusagen das Mekka für Katzenliebhaber. Da Stefan aufgrund einer Katzenhaarallergie keine eigene Katze besitzt, wollte er unbedingt am Ausflug vom „Katzeclub Rochus-Merz 1956 e.V.“ nach Kuching teilnehmen, um die zahlreichen dort aufgestellten Statuen zu sehen und auch zu streicheln. Bei einer kurzen Google-Suche zu Kuching und Katze kann man einen kleinen Eindruck gewinnen, wie glücklich unser Katzenfreund Stefan in Kuching gewesen sein muss. Pikanterweise sagte der Vorstandvorsitzende vom Katzeclub, Dominik Möller, die Ausfahrt ab, um die SGDS vor Ort von der Tribüne aus zu Unterstützen. Das wird wohl ein Nachspiel haben – dennoch freuen wir uns auf deine Dia-Show bei einem gemeinsamen Grillabend im Hause Aßfalg.

Bekanntermaßen sind aller guten Katzendinge jedoch drei: Chef-Stratege Adrian Väth teilte ebenfalls kurzfristig mit, dass er sich bei seiner weißen Perserkatze „Blofeld“ mit einem ganz schlimmen Keuchhusten angesteckt hat und ebenfalls nicht mit zum Spiel reisen konnte. Er würde stattdessen einen James-Bond-Marathon einlegen und freue sich schon auf die Bösewichte in den Klassikern „Goldfinger“, „Man lebt nur Zweimal“ oder „Feuerball“. Jedoch hatte er auch noch einige taktische Kniffe den Trainerteam mitgeteilt. „Wenn ihr die umsetzt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen“, hustete Taktik-Fuchs Adrian in einer Sprachnachricht an seine Trainer.

Zum Glück ohne weitere Katzenartige Zwischenfälle konnte das Spiel in der gut gefüllten Sporthalle in Onstmettingen am Samstagabend dann beginnen. Der beste Angriff der Liga (Onstmettingen – Platz 2) traf auf die beste Abwehr der Liga (Dunningen/Schramberg – Platz 1) zum absoluten Gipfeltreffen. Oder – wie Handballfachfrau I. Krause sagen würde: zur Mutter aller Derbys.

Beide Mannschaften legten sprichwörtlich los, wie die Feuerwehr, so dass sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte – jedoch mit leichten Vorteilen für den Ligaprimus. Denn die SGDS musste selbst vor geschlossener Abwehr sehr wenig investieren, um beste Torabschlüsse herauszuspielen. Verwundert rieb sich Spielmacher Pascal Möller die Augen, denn trotz intensiver Suche fand er in den Anfangsminuten keinen Abwehrspieler und spazierte gemütlich links wie rechts in Richtung Tor. Daher – und wenig verwunderlich - legten die Blau-Weißen stets mit ein oder zwei Toren vor.

Auch wenn der TVO selbst etwas mehr für seine Tore investieren musste, so fanden die spielstarken Gastgeber selbst immer wieder eine Lücke in der Abwehr der SG. Sei es über elegante Trickspielzüge oder über einen Gewaltwurf aus dem linken Rückraum durch den besten Spieler der Onstmettinger, Florian Weber. Ihn bekam die SG-Defensive über die volle Distanz nicht in den Griff, was seine 11 Tore aus dem Feld eindrucksvoll belegen. Ihm allein hatten es der TVO zu verdanken, dass seine Farben im Spiel blieben und immer wieder den Anschluss- oder Ausgleichtreffer erzielen konnten.

Ein Torhüterwechsel auf Seiten der SG-Luchse zeigte dann nochmal Wirkung. „Kuba – the KillerCat“ zeigte mit schönen Paraden sein Talent und hielt den Gästen eine drei-Tore-Führung zur Pause fest (16:13 aus Sicht der SG).

Auch nach dem Pausentee waren es die Gäste, die den einen Tick besser auf die Platte zurückkehrten. Auch in doppelter Unterzahl hielt man sich weitestgehend schadlos und schaffte es in der Folge sich einen kleinen Vorsprung zu erspielen (22:17 nach 45 Minuten). Alles lief daraus hinaus, dass die Luchse einen entspannten Auswärtssieg einfahren würden. Doch man schaltete einen Moment zu früh zurück und bekam dafür schnell die Quittung der Gastgeber, die zu keiner Minute aufsteckten. Denn die Einheimischen kämpften sich zurück in die Begegnung und waren 23:21 wieder auf Tuchfühlung. Zu viele individuelle Fehler und äußerst schwache Abschlüsse waren die Ursache für eine unnötigerweise spannende Schlussphase. Mit kühlem Kopf, der nötigen Portion Glück und dem richtigen Einsatz hielt man Onstmettingen jedoch auf Distanz. Manuel Fehrenbacher setzte mit seinem Treffer zum 26:24 den Schlusspunkt und die Partie und bescherte damit seinen Mannen die Meisterschaft in der Bezirksklasse Neckar-Zollern.

Tränenüberströmt herzte Pascal Möller alle Mitspieler, sieht er sich doch nun am Ziel seiner allen Träume. Matthias Gebert alias „BoFrost“ hatte als Meisterschaftsüberraschung eine Runde „Meister-Botinchen“ vorbereitet – klaute jedoch jedem einzelnen seinen Kaugummi, um damit auf der Rückfahrt andere Autos abzuwerfen.

Die Meisterschaft wurde im Anschluss an das Spiel gebührend gefeiert. Zunächst noch in der Halle zusammen mit dem sehr sympathischen Gastgeber aus Onstmettingen. Ein Herzlichen Dank für die große Gastfreundschaft, wir freuen uns bereits auf das Rückspiel in der Kreissporthalle in zwei Wochen.

Der weitere, eskalative Verlauf des Abends soll an dieser Stelle nicht erwähnt. Irgendwann jedoch tauchte ein Bild von Athletik-Trainer Max Bantle auf. Er wollte wohl gratulieren, schaffte es aber leider nicht, dass man nicht nur seinen großen Bizeps auf dem Bild sieht. Klassischer Bizeps-Bantle eben – wir wissen deinen Einsatz aber zu schätzen und haben die Message verstanden. Weitere Grußworte schickte unter anderem unser Ministerpräsident von „The Länd“ sowie der Abteilungsleiter aus dem Finanzamt von Gelegenheitsspieler Philipp Fehrenbacher, D. Bayaz. Zur späten Stunde steuerte Catwoman-Darstellerin Halle Berry ein kurzes Video bei, was vor allem bei oben erwähnten Katzen-Fans zu besonderen Gefühlsausbrüchen führte.

Weitere Randnotizen zum Spiel und zur Meisterschaft folgen in einem kurzen Info-Letter:

Regelkunde:
Da eine besondere Szene (unbedrängter Kopftreffer eines Torhüters) zu einem Disput zwischen Tribüne und Spielern führte, der sportlich fair nach dem Spiel an der Bar geklärt wurde und mit einer Niederlage für die Gäste endete. Ohne Klugscheißer sein zu wollen, so lassen neue Erkenntnisse lassen in dieser Sache doch auf ein Unentschieden schließen, denn gemäß Handball-World gilt die angesprochene Regel erst ab der kommenden Runde im DHB. Ggf. lässt sich dies beim Rückspiel in zwei Wochen nochmal genauer erörtern, hoffentlich ohne ähnliche Vorkommnisse.

Vertretung Teil 1:
Der stark spielende Manuel Fehrenbacher, der als Katzenhasser bekannt gerne de Platz von Katzenjunge Stefan Aßfalg einnahm, vertrat ihn auch in Sachen Stürmerfoul mehr als würdig. Zwei lehrbuchmäßige Angreiferfouls schaffte Manuel in ca. 35 Minuten Einsatzzeit. Da wird Stefan vor Neid fast noch blasser.

Vertretung Teil 2:
Vielen Dank auch an Dr. Bernd Metzger, der kurzfristig eingesprungen ist und die SG von der Bank aus unterstützte!

Rücktritt?:
Mit nun ausgeglichener Aufstiegs- und Abstiegsbilanz steht beim ein oder anderen Spieler nun vielleicht ein Rückzug vom aktiven Handballsport an, wie der spielende Trainer Julian Roming in einer emotionalen Rede vor Spieler und Fans noch in der Halle ankündigte. Ob es dazu kommt und wer die Schuhe letztendlich an den Nagel hängt, werden wir zur gegebenen Zeit über die üblichen Kanäle verbreiten.

Edelfans:
Vielen Dank an die zahlreichen mitgereisten Fans, die die Onstmettinger Sporthalle ähnlich in ein blau-weißes Fahnen- und Trikotmeer tauchten, wie es die Eintracht aus Frankfurt neulich in Barcelona vorgemacht hat. Hut ab dafür!

Herzlichen Dank auch an Thomas für die leckere Spende nach dem Spiel.

In diesem Sinne: Meisterliche Grüße von der Couch und genießt den Frühling!

Für die SG spielten

Im Tor: Tobias Harter, Marcel Krause

Im Feld: Philipp Weidenauer (8/4), Matthias Schinle (1 Gesichtstreffer), Manuel Fehrenbacher (3), Tobias Schinle (5), Pascal Möller (5), Enrico Schrödter, Julian Roming (4 – Serie vom Strich gerissen ☹), Jonas Meyer (1), Tom Gapp, Matthias Gebert, Simon King