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SG Dunningen Schramberg zittert sich zum knappen Heimsieg

Biologie-Experte Adrian Väth erleichtert über intakte Naturgesetze – Eni Schrödter besorgt über Lieferengpässe bei Sonnencreme

Der SG-Luchs als elegante und dynamische Großkatze zeigte sich am Samstagabend zwar launisch, konnte aber gegen erneut spielstarke Gäste aus Weilstetten die Oberhand behalten. Nach 60 abwechslungsreichen Minuten setzten sich die Gastgeber in der altehrwürdigen Karl-Diehl-Halle mit 30:27 durch.

Adrian Väth, Leiter des Instituts für angeschmuste Verhaltensforschung bei Großkatzen stellt fest: „Die Natur ist trotz Klimawandel noch intakt. Der Luchs ist weiterhin der natürliche Feind des Fuchses. Alles andere wäre für unser sensibles Ökosystem im Schwarzwald eine riesen Katastrophe gewesen.“ Sein Kollege Pascal Möller, am Institut zuständig für kleinrassige Pferde und Ponys pflichtet ihm bei: „Meine Ponyherde auf der Möller-Range würden diesen Eingriff in die Natur nicht verkraften, meinen Reiterhof müsste ich dann wohl schließen. Zum Glück ist das aber jetzt nicht der Fall“.

Doch es ist ein hartes Stück Arbeit gewesen für das Luchsrudel, die ohne Leitluchs Matthias Schinle auskommen mussten. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der sich beide Lager nicht viel schenkten (7:7 nach 12 Minuten), kam die SGDS besser ins Spiel. In der Abwehr fand man einen besseren Zugriff auf die TVW-Angreifer, provozierte Fehler oder zwang die Gäste zu Abschlüssen aus schwieriger Position. Im Angriff dagegen zeigte man sich spielfreudig und variabel. Hellauf begeistert zeigten sich die zahlreichen Zuschauer nach einer erfolgreichen Spielszene: Einem langen Kreuz als Auslösehandlung folgte eine tolle (leider aber selten zu sehende) Kooperation Kreis mit Rückraum. Eine vom Timing her sehr gute Sperre von unserem Spezialisten für Tiefkühlware konnte Rückraumbomber Adrian Väth mit einem schönen Wurferfolgreichen abschließen (zu bestaunen gibt es diese Szene übrigens auf dem Insta-Luchs-Account der SG).
Es folgte die vielleicht stärkste Phase der Schramberger in diesem Jahr. Mit Überzeugung, Teamspirit und dem notwendigen Glück spielte man sich in einen kleinen Rausch. Halbzeitübergreifend legte man in knappen 25 Minuten einen 16:6-Lauf auf die Platte und zeigte, dass man zurecht die Tabelle in der Bezirksliga anführt. 23:13 in Minute 39– ein Zwischenstand, den Kenner der Liga so vor dem Spiel nicht erwartet hatte.

Aber auch der schönste Lauf findet mal ein Ende – die Gäste zeigten eine tolle Moral und kämpften sich zurück. Eine Manndeckung gegen die rechte Rückraumposition legte das Angriffsspiel der Luche lahm. Im Angriff zeigten die Gäste nun das flüssige Spiel, das sie auch im Hinspiel in Weilstetten darvoten. Selbstkritisch muss aber auch auf eine schwächelnde Abwehr der SG hingewiesen. Sowohl im individuellen wie auch im kooperativen Abwehrverhalten baute die SGDS stark ab. Immer wieder suchten und fanden die Füchse Weilstetten ihren Kreisläufer, der mit einer bärenstarken Partie und 14 Toren fast im Alleingang die Aufholjagd der Füchse vorantrieb. Binnen 10 Minuten verkürzten die Gäste auf 5 Tore (25:20, 50. Minute). Hätten die Weilstetter (oder Weilstettener?) in diesem Tempo weiter aufgeholt, es wäre ein bitterer Abend für die Schwarzwald-SG geworden.

Doch ein dreiminütiger Zwischensprint verschaffte der SGDS die dringend benötigte Luft, denn mit den Treffern zum 28:21 sieben Minuten vor Spielende bogen die SG-Luchse endgültig auf die Siegerstraße ein. Auch wenn die Gäste weiterhin mächtig aufs Tempo drückten und mit einer offenen Manndeckung alles in die Waagschale warfen, konnte die SG Dunningen/Schramberg den Vorsprung über die Zeit retten. Mit dem Schlusspfiff bejubelte die SG-Gemeinschaft erleichtert einen 30:27 Heimerfolg gegen eine starke 3. Mannschaft aus Weilstetten, die spielerisch zu den stärksten Mannschaften der Liga zu zählen ist.

Weiterhin hat die SG damit den so schönen Platz an der Sonne inne – und das nach einem schwierigen Rückrunden-Auftaktprogramm ausnahmslos gegen Gegner aus der erweiterten Spitzengruppe. Es folgen nun wichtige Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Ausrutschen verboten heißt es für die kommenden Woche. Denn die mühsam erarbeitete Spitzenposition darf in diesen Spielen nicht leichtfertig hergeschenkt werden. Denn dann hat Chef-Einkäufer Enrico Schrödter das nächste Sonnenschutz-Problem: Die Sonnencreme könnte dann schnell zum Ladenhüter werden!

Für die SG spielten

Marcel Krause: Keine Blitzgefahr – Anreise mit dem Omnibus, Tobias Harter: ganz präsent unsere graue Eminenz

Marco Meyer: Dauerbrenner auf Rechts! (5), Julian Roming: kurzer, knackiger Auftritt (3), Stefan Aßfalg: Glaskugelinhaber für Stürmerfouls (3), Max Bantle: Hat gegen sein Vorbild spielen dürfen #Bizeps!, Pascal Möller: Enttäuscht, dass Tobi aggressiver war als er – weint sich bei Lieblingspony Paula aus (2), Enrico Schrödter: Auge stark, Pumpe schwach, Matthias Gebert: Spitzensperre mit toller Quote, Adrian Väth erkennt: Unten zählen die Tore auch, starke Leistung – weiter so! (4), Tobias Schinle: Fährt gerne Autobahn in schnittigem Peugeot (6), Philipp Weidenauer: Mr Allround-Zuverlässig – der Mann für alle Fälle (6/3), Jonas Meyer: Strahlendes Honigkuchenpferd auf Linksaußen (1)