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Schweiß, Blut und Tränen

SG Dunningen/ Schramberg – HSG Albstadt I 23:24 (8:12)

Vergangenen Samstag begrüßten die Damen I der SG Dunningen/ Schramberg, die HSG Albstadt I zum Kellerduell auf dem Sulgen. Wer an diesem Tag dachte ein solches Kellerduell würde nicht mit Spannung einhergehen, der hat sich getäuscht. Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen konnten die Gäste am Schluss für sich entscheiden.

Mit einigen schönen und motivierenden Metaphern und Sprüchen begann die Vorbereitung für das Spiel schon in der Umkleidekabine. Trainer Krissler überzeugte erneut mit seiner Wortgewandtheit und stellte die Mannschaft auf das Spiel ein. „Der Boxkampf ist zu Ende, wenn der Boxer mit den meisten Punkten am Ende noch steht oder der andere am Boden liegen bleibt und genau das möchte ich heute sehen!“, sprach Krissler kurz vor Anpfiff zu seinen „Männern“. Das ein Vergleich zu einem Boxkampf das Spiel am Ende sehr gut widerspiegeln sollte, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

In vergangenen Spielen hatte die Mannschaft bereits gezeigt, dass sie Handball spielen kann. Jetzt sollte dies auch von der ersten Minute an umgesetzt werden. Es war klar, dass es die HSG nicht zu unterschätzen galt, aber trotzdem errechnete sich die SG gute Chancen auf die ersten Punkte. Dies würde nur gelingen, wenn von Anfang an mit voller Leistung gespielt wird. Anpfiff und erneut verpassten die Schwarzwälderinnen den Start in das Spiel. Mit drei Toren in Folge ging die HSG innerhalb der ersten fünf Minuten in Führung. Erneute Abspracheschwierigkeiten und mangelnde Konsequenz in der Defensive ermöglichten den Damen aus Albstadt ein leichtes Spiel. Immer wieder konnten Sie mit ihrer zweiten Welle einen leichten Treffer erzielen. Das Angriffsspiel der Gastgeberinnen war sehr statisch und es gelang nicht in ein flüssiges Bewegungsspiel zu kommen. Nach dreizehn Minuten stand es bereits 2:8 für die Gäste aus Albstadt. War doch allen bewusst, dass man dieses mal nicht eine komplette Halbzeit verschlafen durfte gelang es den Damen aus Dunningen und Schramberg nicht, der HSG etwas entgegenzusetzen. Trotz einiger personeller Wechsel auf allen Positionen fand die SG nicht gut in das Spiel.
Wer an diesem Tag ein glückliches Händchen erwischte war 7m-Schützin Jana King. Diese verwandelte ihren vierten 7m kurz vor der Halbzeit zum 8:11 (28. Spielminute). Die HSG Albstadt I zog direkt im Anschluss nach und traf zum 8:12 kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Trainer Krissler fand klare und direkte Worte. Bislang nicht zufrieden mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft, motovierte er diese abermals und gab taktische Instruktionen für die zweite Hälfte des Spiels. Die vergangenen drei Spiele hatten gezeigt, dass die SG aus der Halbzeitpause immer stärker zurückkommt.

So auch dieses Mal. Zwar starteten sie mit einer Unterzahl in die zweite Hälfte und mussten erneut zwei Treffer der Gäste hinnehmen, drehte sich ab diesem Zeitpunkt das Spiel. Eine Umstellung der Abwehr und frühzeitiges Unterbinden des gegnerischen Angriffsspiels ermöglichten es sich Tor für Tor wieder heran zu kämpfen. Nicht zu vergessen ist an diesen Tag auch die sehr gute Leistung der A-Jugend Torhüterin Sophia Staiger, welche die immer noch angeschlagene Lea Schranzhofer perfekt ergänzte. Mit diesem Rückhalt des Torhütergespanns konnten die Schwarzwälderinnen auch im Angriff punkten. Nach nur zehn Minuten hatte man den vorherigen Rückstand auf zwei Tore minimiert, dank des Treffers durch Rückraumspielerin Lina Rückert. Auch die kommenden Minuten ließen die Gastgeberinnen nicht nach und die HSG hatte Schwierigkeiten den Ball im gegnerischen Tor zu versenken. Weitere zehn Minuten vergingen und erstmals im Spiel konnten die Damen aus Dunningen und Schramberg zum Ausgleich einnetzen. Jana Spörl traf in der 51. Spielminute aus dem Rückraum zum 20:20. Kurz darauf Sophia Leopold zum 21:20. Die erste Führung für die SG Dunningen/ Schramberg in diesem Spiel. Jetzt schienen auch die Zuschauer langsam zu erwachen. Die finalen Minuten des Spiels hielten den Puls beider Mannschaften hoch. Zum einen lag dies an dem Kopf-an-Kopf-Rennen, zum anderen an der hitzigen Stimmung in der Halle. Das Spiel nahm eine Härte an, die zu Beginn nicht zu erwarten war. Blutende Nasen und Lippen fanden sich auf den Bänken wieder. Der emotionale Höhepunkt folgte in den letzten Sekunden des Spiels. Nach einer Tätigkeit seitens der HSG Albstadt, welche mit einer direkten roten Karte, vier Sekunden vor Schluss geahndet wurde, blieb der zu erwartende 7m aus. Dies sorgte für Unmut bei der heimischen Mannschaft und deren Zuschauern. Schlussendlich endete das Spiel 23:24 für die HSG Albstadt I.

Wieder einmal gelang es der SG nicht, sich mit einem Punkt zu belohnen. Die Emotionen an diesem Abend waren groß. Nun heißt es nochmal alle Kräfte zu sammeln, die Gedanken zu ordnen und beim letzten Spiel am 22. April gegen die HSG Nendingen/ Tuttlingen/ Wurmlingen von Beginn an alles zu geben.

Für die SG gespielt haben: Lea Schranzhofer, Corinna Kränzler (2), Marina Häsler (1), Manuela Sprich, Jana King (9/7), Lina Rückert (2), Maike King, Selina Jauch (1), Lisa Jähn (1), Sophia Leopold (5), Jana Spörl (2), Sophia Staiger, Leonie Boner