Aktuell


Luchse in Halbzeit zwei auf Höchstgeschwindigkeit

SG Dunningen Schramberg mit wichtigem Sieg beim Tabellenzweiten/Felix Hirt und Marcel Krause überragend in Halbzeit 2

Einen versöhnlichen Jahresabschluss feierte die SG Dunningen/Schramberg mit dem Auswärtssieg am Sonntagabend beim Tabellenzweiten HK Ostdorf/Geislingen. In einem Wechselbad der Gefühle zeigen die Luchse in Halbzeit zwei eine starke Leistung und drehen einen 7-Tore-Rückstand zur Pause in einen deutlich 31:26 Sieg. Von der zahmen, schmusebedürftigen Hauskatze zum flinken und agilen Luchs, der mit über 70 km/h ins Ziel rauscht - so ähnlich muss das für die zahlreichen Zuschauenden in Geislingen gewesen sein.

Die Begegnung am frühen Sonntag-Abend begann für die SG nach Maß - und mit einem Felix Hirt, der Felix Hirt Dinge macht: den Ball von seiner geliebten linken Außenbahn am Torhüter vorbei in die Maschen zu werfen. Erneut avancierte er mit 14 Toren zum überragenden Spieler der Begegnung, der in den letzten 120 Minuten Handball in Schnitt alle 4 Minuten ein Tor wirft.
Bis zur 10. Minute hatten die Gäste das Spiel im Griff und führten folgerichtig mit 5:3 Toren. Ausgehend von einer Zeitstrafe gegen die Luchse folgte der große Bruch im Spiel der Dunninger und Schramberger.
Es begann die Phase der kleinen, knuffigen Schmusekatze: In 22 Spielminuten gelangen dem SG-Angriff mickrige drei Tore - zu wenig um mit einem Spitzenteam der Liga Schritthalten zu können. Zu behäbig, zu ausrechenbar, zu statisch: für ein harzfreies Spiel suchten die Luchse den Weg in die Mitte, machten damit das Spiel eng. Die Defensive der Hausherren sagte „Vergelts Gott“, doppelte die Angreifer der SG und stoppte so die Gästeangreifer souverän. Die Konsequenz: schwierige Abschlüsse aus zweiter Reihe, die entweder im Fangnetz hinter dem Tor einschlugen oder sichere Beute des HK-Keepers wurde.

Die Gastgeber konnten sie dieser sicheren Defensive heraus einer ihrer großen Stärken ausspielen: das Tempospiel in der ersten und zweiten Welle. Doch auch vor der geschlossenen Deckung fanden die Ostdorfrr und Geislinger stets eine Lösung. Auch wenn die SG-Abwehr nicht schlecht stand, die Hausherrn fanden zu oft einen Weg vorbei an Abwehr und SGDS Torhüter Marlon Krissler. Speziell die beiden Rückraumspieler, links im flinken 1:1 und rechts mit gefährlichen Schlagwürfen bereiteten der SG Kopfzerbrechen.
Über die erste HK Führung beim Stande von 6:5 (14.), ging es über das 7:6 (15.) und 12:7 (22.) zum 15:8 Pausenstand.

Wie ausgewechselt kamen die Luchse aus der Kabine. Bissig, agil, gefährlich - die SG legte sich auf die Lauer. Von Minute 31 an übernahmen die Gäste aus dem Schwarzwald das Kommando. Gestützt auf einen bockstarken Marcel Krause im Tor startete die SG einen fulminante Aufholjagd.
Das Angriffsspiel zeigte sich nun deutlich breiter aufgestellt und variabler.

Dadurch gelang es den SG-Stürmern, sich Durchbruchsräume zu erarbeiten, die auch konsequent angesteuert und ausgenutzt wurden. Acht Tore erzielten die Luchse zwischen Minute 31 und 41 - und damit soviel wie im kompletten ersten Spielabschnitt. Der einstige 7-Tore-Pausenrückstand betrug zu diesen Zeitpunkt nur noch drei (16:19). Eine zuvor einseitige Begegnung war nun wieder komplett offen.

Dass die Partie vollständig auf die Seite der SG kippte lag nun vor allem an der starken Defensive und zahlreichen Paraden von Marcel Krause. Die HK machte nun eigene Fehler, egal ob technische Unzulänglichkeiten oder „Fahrkarten“ weit über das Tor. Schramberg wusste diese Fehler auszunutzen und kam über zahlreiche Gegenstöße zum Erfolg. Ungeahnte Indianerqualitäten von Marvin Werner, der 2 Pässe mit antizipativem Abwehrverhalten abfangen und in Tore ummünzen konnte, waren zusätzlich empfindliche Nackenschläge für Ostdorf und Geislingen. Dadurch konnte man sogar die zweite Zeitstrafe für Lennart Kugler verkraften, der freundlicherweise die Mannschaftskasse mit dieser Aktion fütterte.

Letztendlich war es dann - wie soll es anders sein - Felix Hirt, der die Halle mit dem Ausgleichstreffer zum 22:22 in Minute 51 abschaltete. Die Luchse schufen damit eine Geräuschkulisse, die jeder Handballer nach hohem Rückstand gerne hört: nämlich gar keine. Einzig unterbrochen von Jubelschreien nach erfolgreichen Aktionen der Luchse. Mit breiter Brust zog die SG Tor um Tor davon, spätestens beim 25:22 durch Jan Bantle war den Gastgebern der Zahn gezogen. Auch eine offene Manndeckung der HK Ostdorf/Geislingen brachte die SGDS nicht mehr in Gefahr. Beim Stand von 31:26 pfiffen die beiden Unparteiischen die Begegnung.

Mit dem Sieg zum Jahresabschluss halten die Schramberger und Dunninger Handballer den Kontakt zur Spitzengruppe und zeigen, dass sie auch Spiele an einem Sonntag und ohne Harz gewinnen können.
Nach der Weihnachtspause startet die SG dann mit dem abschließenden Heimspiel der Hinrunde gegen den Tabellenletzten TV Onstmettingen ins Handball-Jahr 2025.

Für die SG spielten:
Im Tor:
Marlon Krissler, Marcel Krause
In Feld: Marvin Werner (4), Marco Meyer, Angelo Broghammer (1), Tobias Fleig (2), Tim Hirt, Felix Hirt (14/3), Marius Lieb, Laurin Kugler (4), Jan Bantle (2), Lennart Kugler (4), Philipp Weidenauer, Thomas Gapp

Erneut lies es sich Tim Hirt nicht nehmen, Pressesprecherin Leonie Boner nach dem Spiel ein ausführliches Interview zu geben. Wir fassen dieses kurz zusammen, da Tim aus dem Schwärmen gar nicht mehr rauskommen wollte:
„Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt. Sapperlopp, der Felix! Ein Teufelskerl! Wenn das so weitergeht, zahle ich ihm den Mannschaftsausflug nach Malle. Er macht in zwei Spielen so viele Tore wie ich in der ganzen Saison. Ich könnte platzen vor Stolz! Wenn ich das Mama erzähle, da wird sie sich aber freuen. Bestimmt darf er sich dann sein Lieblingsessen wünschen. Eine leckere Lachslasagne! Zurecht, wenn ihr mich fragt. Das hat er sich verdient."